Kuhn - Kategorien, Modelle und Daten
Kuhn-Landtechnik im Überblick
Auf dem Gebrauchtmarkt ist Kuhn für die Landwirtschaft im deutschsprachigen
Raum vor allem mit Mähwerken, Schwadern und Pflügen von Bedeutung.
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Hersteller:Kuhn S.A.
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Gruendung:1828
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Sitz:Saverne, Frankreich
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Leitung:Thierry Krier
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Mitarbeiter:ca. 5.300
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Website:
Kuhn: Elsässer Erfolgsmodelle
Die Geschichte von Kuhn: 1828 gründete der gelernte Schmied Joseph Kuhn im elsässischen Eckartswiller bei Saverne eine Firma für Dezimalwaagen; insbesondere solche zum Wiegen von Vieh. 1864 begann Joseph Kuhn dann mit Unterstützung seiner Brüder in einer neuen Fabrik, Landmaschinen zu bauen. Schon 1946 übernahm das schweizerische Landtechnikunternehmen Bucher Industries (das zeitweise auch Traktoren unter dem Markennamen Bucher produzierte) die nunmehr französische Firma Kuhn. Bis heute ist Kuhn S.A. eine hundertprozentige Tochter von Bucher Industries, behielt aber stets seine eigene Identität als eine der führenden Landtechnikmarken Europas und inzwischen auf der ganzen Welt.
In den letzten rund 50 Jahren hat sich Kuhn durch Firmenübernahmen von einem Spezialisten vor allem für Futtererntetechnik und zapfwellengetriebene Bodenbearbeitung zu einem regelrechten Full-Liner gewandelt. So kam 1987 mit der Firma Huard wieder Expertise in puncto passiver Bodenbearbeitung ins Unternehmen, 1996 durch die Firma Nodet für Drillmaschinen und Feldspritzen. Mit Übernahme der brasilianischen Firma Metasa im Jahr 2005 wurde Kuhn auch auf dem Gebiet der Baumwoll-, Mais- und Sojabohnenaussaat tätig. 2008 übernahm Kuhn für 115 Millionen Euro den Produktionsstandort für Ballenpressen und Mähwerke von Kverneland im niederländischen Geldrop samt der Namensrechte des einstigen Konkurrenten PZ Zweegers. Dort produzierte Kuhn auch Landmaschinen, die unter dem Namen und in den Farben von Deutz-Fahr vermarktet werden.
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Mähwerke
Kuhn ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Hersteller von Scheibenmähwerken. Kein Wunder, dass die Franzosen in diesem Bereich ganz besonders gut aufgestellt sind. Kuhn unterscheidet in seinem Angebot prinzipiell zwischen Mähwerken mit und ohne Aufbereiter. Der Hersteller bietet beide als Front- und Anbaumähwerke, Dreifach-Kombinationen und in gezogener Ausführung mit zentraler oder seitlicher Zugdeichsel an. Die Arbeitsbreiten liegen zwischen 2,70 Meter und knapp zehn Metern. Die im niederländischen Geldrop gebauten und unter dem traditionsreichen Kürzel PZ vermarkteten Trommelmähwerke gibt es für den Front- und Heckanbau sowie ebenfalls als Dreifach-Kombinationen, nicht aber in gezogener Ausführung. Das kleinste Mähwerk, das PZ 170, eignet sich mit einer Arbeitsbreite von 1,65 Meter, einem Leistungsbedarf von 27 PS und Dreipunktanbau der Kategorien 1 und 2 auch für kleine und viele alte Traktoren. Wer hingegen über einen Traktor mit einer Leistung von 116 oder mehr PS verfügt, kann mit einem PZ-Dreifachmähwerk sogar auf einer Breite von knapp neun Metern arbeiten.
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Schwader
Das Angebot an Schwadern ist bei Kuhn ähnlich groß wie das an Mähwerken und setzt sich aus in Frankreich und in den Niederlanden produzierten Geräten zusammen. Kuhn bietet angebaute und gezogene Einkreiselschwader mit Arbeitsbreiten zwischen rund drei und fünf Metern, Zweikreiselschwader mit mittiger oder seitlicher Ablage und Arbeitsbreiten zwischen 5,40 und 9,30 Metern und Vierkreiselschwader mit bis zu 14,70 Metern Arbeitsbreite – Kuhn spricht hier von „Weltrekordschwadern“. Hinzu kommen die Bandschwader „Merge Maxx“ für besonders saubere Arbeit und geringe Bröckelverluste. Sie fassen mit jeweils zwei Pick-Ups und Transportbändern bei Arbeitsbreiten von 5,50 bis knapp elf Metern bis zu 30 Meter breite Streifen in einem Schwad zusammen. Ein wahrer Klassiker ist hingegen die von PZ bereits seit den 70er-Jahren gebaute Universalheumaschine „Hay Bob“. Sie kann durch verstellbare Zinken und Leitbleche sowohl zetten als auch schwaden und eignet sich bei Arbeitsbreiten von rund drei bis dreieinhalb Metern und einem Leistungsbedarf von 15 bis 20 PS auch für kleine Betriebe mit älteren Traktoren.
Pflüge
Das Angebot an Pflügen umfasst bei Kuhn angebaute und aufgesattelte Volldrehpflüge. Der kleinste und einfachste Anbaupflug ist der Master 103. Er ist für kleine bis mittlere Betriebe mit leichten bis mittelschweren Böden geeignet und ist zwei bis fünffurchig mit Arbeitsbreiten von 35 oder 40 Zentimetern pro Schar lieferbar. Der Leistungsbedarf liegt zwischen 40 und 150 PS. Der leistungsstärkste und vielseitigste Anbaupflug ist demgegenüber der siebenfurchige Vari-Master 183 mit einer hydraulisch vom Traktorsitz aus verstellbarer Arbeitsbreite von 30 bis 49 Zentimetern pro Schar und einem Leistungsbedarf von 283 bis 385 PS.
An Großbetriebe richtet sich der aufgesattelte Drehpflug aus der Reihe Vari-Challenger, der sowohl das Pflügen in der Furche als auch Onland ermöglicht. Er ist mit sieben bis zehn Furchen für Traktoren zwischen 200 und 500 PS Leistung verfügbar und mit Abreißbolzen oder hydraulisch steingesichert.
Häufige Fragen rund um die Marke Kuhn
Frage 1: Wer baut die Landmaschinen von Kuhn?
Antwort: Die unter dem Markennamen Kuhn verkauften Landmaschinen werden sowohl vom Mutterunternehmen Kuhn selbst am französischen Hauptstandort Saverne als auch an den Produktionsstandorten der übernommenen Unternehmen der Kuhn-Gruppe produziert. So baut das Tochterunternehmen Kuhn-Huard den Großteil der Bodenbearbeitungsgeräte. Kuhn-Blanchard steuert die Pflanzenschutztechnik bei, Kuhn-Audureau die Fütterungstechnik und Kuhn-Geldrop (das ehemalige Produktionswerk von PZ Zweegers) einen Großteil der Futtererntetechnik.
Frage 2: Welche Bodenbearbeitungsgeräte baut Kuhn?
Antwort: Kuhn selbst baut seiner Tradition gemäß Kreiseleggen und Bodenfräsen an seine Hauptstandort Saverne. Das Tochterunternehmen Kuhn-Huard baut im französischen Châteaubriant zudem Pflüge, Tiefenlockerer, Grubber und Scheibeneggen sowie Kombinationsgeräte. Für die hierzulande noch recht neuartige und nicht weit verbreitete Streifenbearbeitung („Strip Till“) bietet Kuhn zudem mit dem Striger 100 ein vier- bis zwölfreihiges Spezialgerät an.
Frage 3: Wie beliebt sind Landmaschinen von Kuhn?
Antwort: Wenngleich Kuhn im deutschsprachigen und westeuropäischen Raum viele Jahrzehnte lang gegen zahlreiche heimische Wettbewerber von Amazone bis Zweegers bestehen musste, fanden die Franzosen auch bei uns stets eine gewisse Nachfrage und gehören weltweit betrachtet zu den bedeutsamsten Herstellern. Auch in Deutschland, der Schweiz und Österreich hat sich inzwischen rundgesprochen, dass Kuhn nicht nur für eine traditionsreiche Marke, sondern auch für moderne Technik, hohe Verarbeitungsqualität und gute Wiederverkaufspreise steht. Das liegt unter anderem daran, dass die von Kuhn übernommenen Unternehmen – allesamt Top-Hersteller auf ihrem Gebiet – mit ihrem eigenen Spezialwissen und Know-how in Bereichen wie Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz oder Fütterungstechnik relativ eigenständig weiter existieren und die Marke Kuhn somit viele kluge Köpfe und begabte Hände unter einem Dach vereinigt.