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Rasenmäher - Mähwerk und Antrieb helfen bei der Auswahl
Die Erfolgsgeschichte der Rasenmäher begann in Großbritannien. Noch bis ins 19. Jahrhundert mussten Rasenflächen ausschließlich mit Handsensen gemäht werden. Die Idee für einen Rasenmäher entstand allerdings ursprünglich gar nicht für den privaten Garten, sondern in erster Linie für die Rasenpflege der Parks der herrschaftlichen Schlösser und den immer populärer werden Rasensportarten wie Tennis, Rugby oder Fußball. Technisch gesehen stammt der Rasenmäher jedoch vom Stoffwebern ab. So wurde in den Webereien des 18. / 19. Jahrhunderts eine Maschine benutzt, die überstehende Fasern nach dem Weben mit einer feststehenden Klinge auf gleicher Höhe abtrennte. Im Grunde genommen wurden also die Rasenfläche mit dem Stoff und die Grashalme mit den Fasern übersetzt. Motorbetriebene Rasenmäher wurden erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt. Heute gibt es allein bei den Benzin betriebenen Rasenmähern rund 800 Modelle von gut 50 Anbietern für sämtliche Rasenflächen und Gärten.
Heutzutage werden Rasenmäher nach der Art und Anordnung der Schneidwerkzeuge unterschieden. So findet man
- Sichelmäher
- Spindelmäher
Sichelmäher sind robust
Sichel- oder Rotormäher sind in Deutschland die verbreitetste Form von Rasenmähern. Diese Rasenmäher gelten als solide, robust und zuverlässig. So finden sich hierzulande online viele Angebote von Sichelmähern mit den verschiedensten Merkmalen. Sichelmäher sind bestens für größere Rasenflächen geeignet, da sie über einen Motor verfügen.
Mit einem Sichelmäher werden die Grashalme von einem Messer abgeschlagen. Je nach Modell rotieren im unten offenen Gehäuse ein oder mehrere Messer mit hoher Geschwindigkeit. Das dies dem Prinzip einer Sichel entspricht, werden sie Sichelmäher genannt. Die Messerbalken befinden sich am Ende der senkrechten Drehachse und werden vom Motor mit hoher Drehzahl angetrieben. Die äußeren Enden der Messer sind nicht gerade, sondern haben einen aerodynamischen Anstellwinkel. Dieser erzeugt einen Luftstrom, der die Grashalme vor dem Schnitt aufrichtet. Weiter ist der Luftstrom dafür verantwortlich, dass die abgeschnittenen Halme aus der Gehäuseglocke geschleudert werden. Sie landen entweder auf dem geschnittenen Rasen oder in einem Grasfangkorb.
Sichelmäher haben eine gute Flächenleistung.
Schnitthöhe
Bei Sichelmähern kann der Abstand zwischen dem Boden und dem Mähwerk verstellt werden. So kann die Schnitthöhe durch Anheben oder Absenken des Mähwerks variiert werden. Dadurch können die unterschiedlichsten Rasenhöhen geschnitten werden. Einem Sichelmäher ist eine Rasenhöhe von acht Zentimetern genauso recht, wie eine von 15 Zentimetern. Deswegen muss aus rein technischen Gründen mit diesem Typ von Rasenmäher auch nicht so oft Rasen gemäht werden. Allerdings kann nicht so tief geschnitten werden wie mit einem Spindelmäher. Wer das Ideal eines englischen Rasens anstrebt, sollte sich also besser für ein anderes Mähwerk entscheiden.
Schnittqualität
Mit einem Sichelmäher werden die Grashalme genau genommen nicht abgeschnitten, sondern abgeschlagen. Das Ende der einzelnen Grashalme wird deshalb ausgefranst. Dies kann dazu führen, dass sich die Enden bräunlich verfärben. Um den Rasen nicht nachhaltig zu schädigen, sollten daher das Messer eines Sichelmähers öfters nachgeschliffen werden.
Schnittbreite
Die Schnittbreite bei diesem Rasenmäher kann bis zu 90 cm betragen. Kleinere Modelle gibt es ab einer Schnittbreite von 32 cm.
Antrieb
Beim Antrieb eines Sichelrasenmähers gibt es viele Möglichkeiten. Sie reichen von Benzin über Elektroantrieb bis hin zu Akku-betriebenen Mähern.
Anfälligkeit gegenüber Ästen und Steinen
Die Störungsanfälligkeit eines Sichelmähers durch Äste oder Steine ist eher gering.
Der Spindelmäher braucht Regen
Spindelmäher sind hierzulande wenig bekannt. Sie gelten als Nischen- bzw. Spezialprodukt. Zudem haben sie den Ruf, dass der Rasen nur mit reiner Muskelkraft gemäht werden kann. Allerdings haben sich auch die Spindelmäher für den privaten Gebrauch weiterentwickelt. So verfügen sie wie Sichelmäher über einen Motor. Trotzdem gelten sie für eine große Rasenfläche ab ca. 600 Quadratmeter, als weniger geeignet als Sichelmäher. Ihre Stärke, nämlich den genauen Schnitt, zeigen diese Rasenmäher dann erst wieder im professionellen Einsatz.
Spindelmäher repräsentieren die älteste Technik von Rasenmähern. Der Rasen wird bei dieser Art von Rasenmähern mit einer mit Messern besetzten Spindel geschnitten. Die rotierende Spindel ist auf einer waagrechten Achse befestigt, deren Ausrichtung 90° zur Bewegungsrichtung des Rasenmähers beträgt. Das Schneiden der Grashalme erfolgt nach dem Scherenprinzip. Die Spindel selbst ist mit Schnittblättern versehen, die in einer leichten Schraubenlinie verlaufen. Diese Obermesser laufen an einem Gegenmesser, dem sog. Untermesser, vorbei. Das Untermesser ist feststehend und parallel zur Rotationsachse der Spindel angeordnet. Hinter dem Untermesser befinden sich Abstandshalter als Stützrollen. Da die Grashalme beim wechselseitigen Mähen unterschiedliche Neigungen bekommen, entsteht das für Spindelmäher typische Streifenmuster.
Schnitthöhe
Beim Spindelmäher wird die Schnitthöhe durch Abstand des Gegenmessers vom Boden festgelegt. Sie kommen zum Einsatz, wenn die Schnitthöhe sehr gering und präzise sein soll. So liegt die minimale Schnitthöhe eines Spindelmähers bei 5 Millimeter. Da die Höhe des zu schneidenden Rasens beim Spindelmäher vom Radius der Spindel bestimmt wird, sind die Grashalme, die höher als der Spindelradius stehen, nur schwer mit einem Spindelmäher zu schneiden. Um diesem Problem zu entgehen, muss mit einem Spindelmäher öfter geschnitten werden. Eine Schnitthöhen-Einstellung sollte der Spindelmäher grundsätzlich haben. Sie dient dazu, den Mäher an die Bodengegebenheiten anzupassen.
Beim Spindelmähen muss wöchentlich geschnitten werden.
Schnittqualität
Für die Schnittqualität ist die Anzahl der Messer an der Spindel ausschlaggebend. Handelsübliche Spindelmäher sind in der Regel mit Spindeln mit fünf bis sechs Messern ausgestattet. Vereinzelt werden auch Spindelmäher mit zehn Messern angeboten.
Mit einem Spindelmäher werden die einzelnen Grashalme glatt abgeschnitten, was das Braunwerden und Austrocknen der Grasspitzen verhindert. Allerdings führt das notwendige und ständige Schneiden zu einem Wasserverlust der einzelnen Grashalme über der Schnittfläche, was auf lange Sicht gesehen eine künstliche Bewässerung des Rasens erfordert.
Schnittbreite
Die Schnittbreite eines Spindelmähers liegt zwischen 35 und 76 cm. Standardmodelle haben in der Regel eine Schnittbreite um 45 cm.
Antrieb
Die Zeiten mechanischer Spindelmäher sind längst vorbei. Heute werden Spindelmäher von Verbrennungsmotoren angetrieben. Bei den Benzinmotoren kann zwischen Zwei- und Viertaktmotoren gewählt werden. Ebenfalls erhältlich sind Spindelmäher mit einem Akku. Sie sind auch als Rasentraktoren erhältlich.
Anfälligkeit gegenüber Steinen und Ästen
Mit Spindelmähern sollte nicht unbedingt unterhalb von Bäumen gemäht werden. Wie Steine oder kleinere Wurzeln schaden sie den Messern an der Spindel, da sie durch dieses Material schnell stumpf werden. Auch kann es sehr leicht, gerade durch kleinere Äste, zu Verkeilungen kommen. Dann müssen die Äste erst aus den Spindeln entfernt werden, damit sie weiter rotieren und der Rasen fertig gemäht werden kann.
Antriebe von Rasenmähern
Neben der Einteilung nach dem Mähwerk können Rasenmäher auch nach ihrem Antrieb unterschieden werden. Bei diesem Merkmal wird hier ausschließlich auf Sichelmäher eingegangen. Rasenmäher gibt es als:
- Zweitakt - Benzinmäher
- Viertakt - Benzinmäher
- Netzbetriebene Elektromäher
- Akkubetriebene Elektromäher
Je nachdem, ob der Rasenmäher zusätzlich zum Antrieb geschoben werden muss oder selbstfahrend ist, wird weiter unterschieden. So ergänzen die Liste selbstfahrende Aufsitzmäher, Rasen- bzw. Gartentraktoren und Rasenmäher-Roboter.
Benzinmäher sind leistungsstark
Schiebe-Benzinmäher sind in Deutschland weitverbreitet. Sie gibt es in verschiedensten Ausführungen und Leistungsklassen. Auch nach der Größe der zu mähenden Rasenfläche kann gewählt werden. So eignen sich Benzinmäher für mittelgroße Flächen bis 1.200 Quadratmeter genauso gut wie für große Flächen bis 2.500 Quadratmetern. Die Schnittbreite der Benzinmäher liegt zwischen 41 und 53 cm.
Die früher standardmäßig verwendeten Zweitakt-Motoren sind in Europa weitestgehend von den Viertakt-Benzinmotoren verdrängt worden. Viertakt-Benzinmotoren verbrennen den Kraftstoff wesentlich leiser und sauberer. Die für Zweitakt-Motoren charakteristische blaue Fahne aus Ölrauch tritt bei den Viertakt-Benzinmotoren nicht mehr auf. Dies ist auch für den Rasen wesentlich gesünder. Allerdings muss bei Viertakt-Benzinmotoren stets darauf geachtet werden, dass das Ölsystem absolut dicht ist. Auslaufendes Schmieröl kann den Rasen stark schädigen und sogar umweltrechtliche Folgen haben.
Netz- oder akkubetriebene Elektromäher für kleinere Rasenflächen
Elektrorasenmäher werden entweder mit einem Kabel über das Stromnetz oder über einen Akku angetrieben. Elektromäher mit Kabel haben in der Regel einen geringeren Aktionsradius als Benzinmäher. Sie eignen sich für eine Rasenfläche bis 800 Quadratmetern. Ihre Schnittbreite liegt zwischen 33 und 43 cm. Über eine sehr ähnliche Schnittbreite verfügen auch die Akku-Mäher. Der Antrieb erfolgt in der Regel über einen Lithium-Ion-Akku. Diese moderne Akku-Technologie ist wesentlich zuverlässiger als die alten Nickel-Cadmium Akkus. Der von der alten Akkusorte gefürchtete Memory-Effekt tritt bei den Li-Ion Akkus nicht mehr auf. Die Laufzeit und die Größe der Rasenfläche hängen vom Akku und dem Gelände ab. Handelt es sich um ebenes Gelände, können mit Akku-Mähern bis zu 160 Quadratmeter gemäht werden. Die Akku-Laufzeit kann je nach Modell bis hin zu gut drei Stunden betragen.
Aufsitzmäher und Rasentraktoren für sehr große Rasenfläche
Der Unterschied zwischen Aufsitzmäher und Rasentraktoren besteht darin, dass bei Rasentraktoren der Motor vor dem Fahrer, bei Aufsitzmähern der Motor hinter ihm ist. Eine Sonderform in dieser Klasse ist der Nullwendekreismäher.
Rasenmäher-Roboter
Mähroboter mähen den Rasen ohne menschliches Zutun. Deshalb ist eine geringe Schnittbreite von 20 bis 30 cm auch kein Problem. Die neueren Mähroboter laden sich sogar selbstständig auf. Die durchschnittliche Mähzeit pro Akkuladung liegt, je nach Roboter und Gelände, zwischen 30 und 150 Minuten. So brauchen starke Modelle für eine Rasenfläche bis zu 2.000 Quadratmetern durchschnittlich 40 Stunden pro Woche. Deswegen stört auch nicht weiter, dass der Mähroboter nur eine Schnitthöhe von 20 bis 60 mm schafft.
Aufsitzmäher werden mit Verbrennungsmotoren angetrieben und besitzen ein hydrostatisches Getriebe. Sie sind besonders wendig und bieten aufgrund der Sitzmöglichkeit großen Komfort. Ihre Schnittbreite liegt bei 80 cm aufwärts. Rasentraktoren sind noch leistungsstärker als Aufsitzmäher. Ihre Reichweite kann bis zu 10.000 Quadratmeter betragen. Kleinere Modelle haben eine Reichweite von bis zu 6.000 Quadratmetern. Dementsprechend groß ist auch ihre Schnittbreite. Sie liegt zwischen 95 und 125 cm. Wegen ihrer Leistungsstärke können Rasentraktoren auch eine Rasenhöhe von bis zu einem Meter mähen.
Rasenmäher-Hersteller
Es gibt international eine riesige Anzahl an Herstellern von Rasenmähern. In verschiedenen Datenbanken werden bis zu knapp 400 Hersteller genannt. Zu den vielleicht bekanntesten Rasenmäher-Herstellern in Deutschland gehören:
- Viking
- Husqvarna
- Gardena
- Bosch
- Wolf
Alle Hersteller verfügen über ein breites Sortiment von Rasenmähern. So finden sich Benzinmäher bei den meisten Herstellern noch genauso in der Produktpalette wie Elektromäher oder Mähroboter. Auch variieren die Preise für einen Rasenmäher nach Schnitthöhe, -qualität und breite sowie nach Art und Leistungsstärke des Antriebs.
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