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Weidemann Arbeitsfahrzeuge: Nicht nur für Kenner
Neben den weltbekannten Bagger- und Traktorenmarken gibt es auch noch zahlreiche Helden aus der ""zweiten Reihe"". Diese haben zwar nicht den Bekanntheitsgrad eines Caterpillar, Deutz-Fahr oder John Deere. Doch auch die Produkte dieser weniger bekannten Marktteilnehmer können häufig durch Qualität, Wirtschaftlichkeit und Komfort überzeugen. Einer dieser kleineren Produzenten von hochwertiger Technik ist Weidemann.
Der Hersteller von Hofladern, Radladern, Teleskop-Radladern und Teleskopladern ist schon seit 1960 aktiv. Das Unternehmen ist in Diemelsee-Flechtdorf ansässig. Die zentrale Lage im westlichen Deutschland macht die Vertriebswege innerhalb des Landes und in Richtung Ost- und Nordeuropa optimal. Das Unternehmen vertreibt seine Fahrzeuge und Zubehörteile international. Seit 2005 gehört Weidemann zum Konzern für Baumaschinen ""Wacker Neuson Group"". Insgesamt hat das Unternehmen bereits knapp 100.000 Lader hergestellt und zählt damit zu den erfolgreichsten Herstellen in diesem Segment.
Die Innovationskraft kleiner Hersteller
Wie für viele ""Marktführer von der grünen Wiese"" typisch, kann Weidemann durch kurze Entscheidungswege und gute Teamstrukturen immer wieder durch hochinteressante Innovationen überraschen. Als einer der ersten Hersteller überhaupt bietet Weidemann seine ""Hoftrac"" Hoflader auch in rein elektrischer Variante an. Die Verbrennungsmotoren erreichen durch eine moderne Motorentechnologie ein Grad an Sauberkeit, mit denen Weidemann in seinem Segment nur einer geringen Konkurrenz ausgesetzt ist. Mit einem hocheffizienten ""Vertical Lift System"" wird das Auf- und Abstapeln von Heu- und Strohballen wesentlich komfortabler. Mit dem ""Easy Protection System"" trägt Weidemann viel zur Steigerung der Betriebssicherheit seiner Fahrzeuge bei. Dies wird noch durch das ""Easy Protection System plus"" nochmals gesteigert. Diese Innovationskultur garantiert den Markterfolg von Weidemann auch für die Zukunft.
Die Produkte von Weidemann
Weidemann stellt Hoflader (""Hoftrac""), Radlader, Teleskop-Radlader, Teleskoplader und Zubehör für seine und andere Maschinen her. Die vier Fahrzeug-Baureihen beinhalten insgesamt 28 verschiedene Fahrzeugtypen.
- Hoflader ""Hoftrac"": Zehn Baureihen mit einer Leistung von 24 bis 50 PS
- Radlader: Sieben Baureihen mit einer Leistung von 49 bis 75 PS
- Teleskop-Radlader: Sieben Baureihen mit einer Leistung von 49 bis 75 PS
- Teleskoplader: Vier Baureihen mit 26 bis 74 PS
Die Hoflader von Weidemann
Die unter der Markenbezeichnung ""Hoftrac"" hergestellten und vertriebenen Hoflader von Weidemann waren die ersten Fahrzeuge des Unternehmens. Ziel war es, ein kompaktes Arbeitsfahrzeug für den Betrieb auf dem Hof eines landwirtschaftlichen Unternehmens herzustellen. Dabei kam den Brüdern Weidemann zu Gute, dass sie mit einem eigenen Bauernhof eine große Erfahrung in diesem Bereich hatten. Die für diesen Zweck eingesetzten Traktoren mit Front- oder Heckheber waren häufig nicht optimal dimensioniert, nicht wendig genug oder standen ganz einfach nicht zur Verfügung. Ein monofunktionaler, preiswerter Hoflader konnte die für den Felddienst gebrauchten Arbeitsmaschinen entlasten und waren so eine schnelle Ergänzung für den Maschinenpark in einer Landwirtschaft. Die ersten Hoftracs wurden sogar mit einem Dreirad-Fahrwerk ausgestattet, wie man es von kleinen Kompakt-Staplern kennt. Die Hoftracs von heute werden jedoch ausschlie0lich mit einem hochstabilen Vierrad-Fahrwerk ausgestattet, was der Kippsicherheit zu Gute kommt. Besonders die großen Hoftracs mit ihrem großen Ladevolumen benötigen eine optimale Schwerpunktlage, auch bei vollständig gefüllter und hoch gefahrender Ladeschaufel. Immerhin verfügen sie über eine Kipplast von zwei Tonnen.
Für die Steuerung sind alle Hoftracs von Weidemann mit einer Knicklenkung ausgestattet. Diese technisch einfache Lösung garantiert enge Wendekreise und hält die Herstellungskosten niedrig. Außerdem können so vier gleich große Räder montiert werden und die Vorderachse aufgrund ihrer niedrigen Komplexität mit besonders hoch belastbaren Fahrwerken ausgestattet werden. Die Achsen sind außerdem mit einem Knickpendelgelenk ausgestattet, was die Hoftracs besonders geländegängig machen. Ein stufenloses, hydrostatisches Allrad (optional) -Getriebe macht die Hoftracs in jeder Fahrsituation sicher und beherrschbar.
Die Antriebsmotoren bezieht Weidemann von den Zulieferern Yanmar und Perkins. Damit hat der Hersteller zwei starke Partner, die sie stets mit den effizientesten und saubersten Antriebsmaschinen beliefern.
Neben einer großen Serienausstattung ist für jeden Hoftrac von Weidemann noch ein umfangreiches Zubehörprogramm verfügbar. Zu der optionalen Ausstattung gehört:
- Klappbares Fahrerschutzdach
- Verstellbare Lenksäule
- Scheinwerfer und Rückspiegel
- Dritter Komfort-Steuerkreis
- Ölkühler für die Hydraulik
- Schnellwechselsystem
- Heckgewicht
Die Radlader von Weidemann
Mit den Radladern verlässt Weidemann die rein landwirtschaftlich ausgerichtete Anwendung seiner Fahrzeuge. Diese Baumaschinen werden von vielen Herstellern angeboten. Weidemann kann aber mit einigen interessanten Features seine Produkte von der Konkurrenz abheben. Die kompakten und kraftvollen Radlader von Weidemann bieten eine Kipplast in gerader Schaufel von 2,3 Tonnen bis 4,7 Tonnen. Sie können die Last von 1.41 bis 1,99 hoch anheben. Dabei bringen sie selbst ein Gewicht von 3,257 bis 7,00 Tonnen auf die Waage. Die Radlader werden zum Versetzen von Schüttgut verwendet. Durch die Wechselkupplung können auch andere Werkzeuge am Fahrzeug montiert werden.
Durch den Einsatz eines doppelten Hubzylinders und einer P-Z-Kinematik am Hubwerk sind die Radlader von Weidemann beim Hub besonders kräftig und präzise steuerbar. Als Antrieb werden moderne und saubere Dieselmotoren von Deutz oder Perkins eingesetzt. Die Getriebe sind stufenlos hydrostatisch schaltbar. Eine zuschaltbare Differenzialsperre gibt dem Radlader bei Bedarf die maximale Traktion.
Die Teleskop-Radlader von Weidemann
Die Teleskop-Radlader verbinden die Vorteile eines Radladers mit denen eines Teleskopladers. Technisch unterscheiden sie sich im Wesentlichen von den Radladern dahingehend, dass sie mit einem Teleskop-Hubwerk ausgestattet sind. Sie bieten eine Kipplast von 2,1 Tonnen bis 4,4 Tonnen bei EINgefahrenem Teleskop-Hubwerk. Voll ausgefahren können die Teleskop-Radlader von Weidemann immer noch eine Kipplast von 1,16 Tonnen bis 2,56 Tonnen anbieten. Dabei erreichen sie eine Höhe von 5,00 Meter bis 5,8 Meter.
Die Teleskop-Radlader mit kleineren Motoren werden von Perkins ausgestattet. Für große Motoren kommen die Maschinen von Deutz zum Einsatz. Die Teleksop-Radlader sind mit einer Knicklenkung und einem stufenlosen, hydrostatischem Getriebe ausgestattet.
Für die Teleskop-Radlader bietet Weidemann eine besonders umfangreiche Zusatzausstattung an. Diese beinhaltet sogar eine klimatisierte Kabine, einen 230V Anschluss und eine Rückfahrwarneinrichtung. Für diese Fahrzeuge kann auch eine Zulassung als selbst fahrende Arbeitsmaschine und sogar als Zugmaschine für den Straßenbetrieb beantragt werden
Die Teleskop-Lader von Weidemann
Die Teleskop-Lader von Weidemann sind technisch vollkommen andere Fahrzeuge als die Teleskop-Radlader. Sie sind konstruktiv vollkommen anders aufgebaut: Sie verfügen über eine Achsschenkel-Lenkung an der Vorderachse UND an der Hinterachse. Das macht sie auch auf kleinstem Raum besonders wendig. Der Hubarm ist am Fahrzeugheck angeschlagen. Das gibt den Arbeitsfahrzeugen eine optimale Verteilung vom Schwerpunkt. Angesichts der erreichbaren Hublasten und -höhen ist dies auch unbedingt notwendig: Die Teleskop-Lader von Weidemann können eine Höhe von 4,70 Meter bis 6,50 Meter mit einer Last von 800 kg bis 2,7 Tonnen erreichen.
Die Teleskop-Lader von Weidemann werden bei den kleineren Motoren werden von Yanmar ausgestattet. Für große Motoren kommen die Maschinen von Kohler zum Einsatz. Die Lenkung kann wahlweise als Allradlenkung, Nur-Vorderachslenkung oder ""Hundeganglenkung"" bestellt werden. Bei der Hundeganglenkung können die Räder an der Vorder- und Hinterachse in die gleiche Richtung eingeschlagen werden. Damit sind ""Schrägfahrten"" möglich, was einer zu großen Bodenverdichtung entgegen wirkt.
Die Anbaugeräte von Weidemann
Von allen Fahrzeugherstellern verfügt Weidemann über eines der umfangreichsten Zubehörprogramme. Die Auswahl an Anbaugeräten ist bei Weidemann so umfassend, dass kaum Geräte von Fremdherstellern gebraucht werden müssen. Das trägt natürlich erheblich zur Kundenbindung bei. Dennoch sind die Anbaukupplungen universell ausgelegt, so dass auch Fremdfabrikate verwendet werden können. Weidemann bietet die folgende Auswahl an Anbaugeräten für seine Arbeitsfahrzeuge an:
- Schaufeln: Leichtgut-, Uni-, Erd-, Hochkipp-, Stein (Sortier)-, Greif- und Planierschaufel
- Abfallcontainer
- Arbeitskorb
- Palettengabel: Manuell, Klappbar oder hydraulisch verstellbar
- Kistendrehgerät
- Bodenplaner
- Heckgewicht
- Straßentechnik: Aufreißer, Kehrmaschine, Mulcher,
- Weidetechnik: Heckenscheren, Astsägen, Mähwerke, Zaunmäher, Erdbohrer, Baumstumpffräsen
- Mistverarbeitung: Krokodilgebisse, Dunggabel
- Ballenhandling: Stapelgeräte, Drehgeräte, Abwickler, Spieße und Gabeln, Transporthilfen, Zangen
- Häcksler für runde und quaderförmige Ballen
- Silagetechnik: Schnedezangen, Schneideschaufeln, Ballenschneideschaufeln, Silagerechen,
- Futtertechnik: Verteiler, Dosierschaufel mit Schnecke
- Schieber und Räumer: Schild, Futterrad, Walzenräumer
- Einstreugerät: Zum Ausfugen bei Pflasterarbeiten
- Schneeschild: In gerader und V-Form
- Schneefräse: Zum Räumen von zugeschneiten Straßen und Parkplätzen
- Straßenstreuer: Für Austragung von Splitt und Salz
Weidemann Fahrzeuge gebraucht kaufen
Bei einer Produktionsdauer von 60 Jahren und einer Stückzahl von 100.000 Fahrzeugen sind die Weidemann-Fahrzeuge recht häufig auf den Gebrauchtmärkten zu finden. Als Qualitätshersteller aus Deutschland haben die Fahrzeuge von Weidemann auch gebraucht ihren Preis: Selbst für 40 Jahre alte Kleinschlepper werden noch mindestens 5000 Euro veranschlagt. Diese technisch einfachen und sehr kompakten Maschinen können noch nach wie vor für ihren originären Einsatzzweck verwendet werden. Konstruktiv kommen ältere, gebrauchte Weidemann Fahrzeuge den Anwendern weit entgegen: Quasi alle technischen Komponenten können bei einem älteren Weidemann Hoflader ausgetauscht und durch modernere Produkte ersetzt werden. Die Wahl von Zubehör-Motoren macht es ebenfalls möglich, ein älteres, defektes Triebwerk gegen ein moderneres auszutauschen. Das und ihr ultrakompakter Aufbau macht die Weidemann Lader extrem beliebt bei kleineren und mittelgroßen Betrieben, Hobbylandwirten und Start-Ups. Auch für die Stalltechnik sind die kleinen und wendigen Maschinen optimal. Die moderneren und wesentlich leistungsstärkeren Teleskop-Lader sind natürlich erheblich teurer: Hier geht unter 15000 Euro auf dem Gebrauchtmarkt noch überhaupt nichts. Etwas preiswerter sind hier die normalen Radlader von Weidemann. Ab ca. 10.000 Euro kann man sich schon diese schönen und zuverlässigen Maschinen auf den Hof holen. Wo es sich immer lohnt, genau hinzuschauen, das ist bei den Zubehörteilen. Die Anbaugeräte der Weidemann-Fahrzeuge sind gebraucht mit etwas Glück schon für wenige Hundert Euro verfügbar. In Qualität und Dauerhaftigkeit stehen sie den Fahrzeugen in nichts nach. Die Zugehörigkeit zum Wacker-Konzern macht die Versorgung mit Ersatzteilen auf Dauer sicher.
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