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Gülle pump- und spritzbar machen mit dem Güllemixer
Die Gülle gehört zur Landwirtschaft und zur Tierzucht dazu. Worüber viele Nicht-Fachleute die Nase rümpfen ist ein preiswerte bis kostenloser Nährstoff für die nächste Generation an Ackerpflanzen. Die Voraussetzung, um Gülle auf einem Feld verteilen zu können ist jedoch, dass sie flüssig genug ist. Das ist bei diesem Naturstoff nicht immer gegeben: Gülle hat einen natürlichen Festanteil. Da die Gülle in Becken gelagert wird, setzt ein permanenter Verdunstungseffekt ein. Dieser lässt die Gülle allmählich immer ferster werden. Um das Gemisch aus den Tierexkrementen und Pflanzenresten für die Ausbringung vorzubereiten, werden Güllemixer eingesetzt. Dabei wird die fest gewordene Gülle mit Wasser oder frischer Gülle versetzt und mittels eines Hack-Rühr-Propellers wieder durchgemischt. Dies geschieht so lange, bis wieder ein gleichmäßiger Brei entstanden ist. Dieser lässt sich über Pumpen in Tanks füllen und mit der Güllespritze oder -schleuder auf dem Feld verteilen. So kommen die nach wachsenden Pflanzen an ihren Stickstoff und ihre Nährstoffe. Die nächste Ernte wird wieder so voll und frisch, wie es die moderne Landwirtschaft heute zu leisten vermag - auch dank leistungsstarker Güllemixer.
Technisch sind diese Geräte sehr einfach: Sie bestehen im Wesentlichen aus einem Hackwerk in Form eines Propellers, einer Fernwelle und einem Antrieb. Sie zerkleinern und durchmischen die Gülle so lange, bis sie eine gleichmäßig flüssige Konsistenz angenommen hat. Nur so lässt sich das nähr- und stickstoffreiche Gemisch durch Pumpe und Spritze einlagern und auf dem Feld ausbringen.
Bauarten vom Güllemixer
Güllemixer werden in fünf verschiedenen Bauarten hergestellt. Diese sind:
- Zapfwellenmixer
- Hydromotormixer
- Elektromixer
- Tauchmotormixer
- Spaltbodenmixer
Der Güllemixer für den Traktor: Der Zapfwellenmixer
Technisch besonders einfach und preiswert, dabei aber immer noch sehr leistungsstark ist der Zapfwellenmixer. Er wird an die Heckzapfwelle von einem Schlepper angebracht. Der besondere Vorteil dieser Güllemixer ist, dass sie mit einer besonders langen Fernwelle ausgestattet werden können. Tiefe Erdtanks oder große Becken sind durch die entsprechenden Hubwerke am Traktor durch den Zapfwellenmixer gut erreichbar. Baulängen von drei Metern und mehr sind bei den Zapfellenmixern normal.
Dieser Typ von einem Güllemixer eignet sich auch besonders für aufwändige, stationäre Mixer. Mit einer Umlenkmechanik, meist durch eine Kardanwelle ausgelegt, kann der Zapfwellenmixer auch für große Tanks und Becken eingesetzt werden. Er hat den Vorteil, dass er im Vergleich zu Elektro- oder Hydromotor-Mixern immer noch recht preiswert ist, auch wenn er in größeren Dimensionen gebaut wird. Jedoch bleibt sein Nachteil, dass ohne einen angeschlossenen Traktor der Zapfwellenmixer nicht betrieben werden kann. Einen Traktor sollte man allerdings auf jedem Hof finden können...
Leistungsstark ohne Zapfwelle: Der Hydromotormixer
Der Hydromotormixer wird nicht durch eine Zapfwelle angetrieben, sondern durch einen hydraulischen Antrieb. Hierzu kann wieder der Schlepper als Kraftquelle verwendet werden. Jeder Universal-Traktor verfügt über eine leistungsstarke Hydraulikpumpe. Deren Arbeitsdruck reicht für den Betrieb von einem Hydromotormixer bei Weitem aus.
Güllemixer für Handarbeit: Der Elektromixer
Ein Elektromixer ermöglicht das Aufbereiten von Gülle ohne die Verwendung eines Schleppers. Er kann per Hand betrieben werden. Jedoch ist seine Leistung und sein Arbeitsradius nur begrenzt. Um ihn sinnvoll verwenden zu können, wird er mit einer robusten Haltevorrichtung ausgeliefert. Diese wird am Rand des Güllebeckens montiert. Der Elektromixer ist damit vorwiegend für den stationären Einsatz ausgelegt.
Güllemixer für tiefe Gruben: Der Tauchmotormixer
In Güllebecken setzen sich schwere Bestandteile am Boden ab und verfestigen sich dort. Damit geht dem Landwirt nicht nur viel Naturdünger verloren. Auch verlandet so allmählich das Güllebecken und verliert so zunehmend an Kapazität. Abhilfe schafft dann nur noch ein vollständiges Auspumpen und eine mehrtägige Reinigung mit schwerem Gerät. Um dies zu verhindern, kommen die Tauchmotormixer zum Einsatz. Diese haben einen kräftigen Elektromotor direkt an der Spitze und können so besonders tief in die Gülle eintauchen. Sie werden dauerhaft in Bodennähe des Güllebeckens montiert und sorgen dort für eine permanente Umwälzung des Naturdüngers.
Güllemixer für den Schweinestall: Der Spaltbodenmixer
Der Einsatz von Spaltböden ist in der Schweinezucht heute Standard. Diese Einrichtungen sorgen dafür, dass das Vieh niemals in den eigenen Exkrementen steht und die Gülle kontinuierlich abgeführt wird. Jedoch tritt der "Verlandungseffekt" auch bei den Rinnen und Becken unterhalb des Spaltbodens auf. Um auch hier schnell und effizient die verfestigten Bestandteile wieder zu lösen, wurde der Spaltbodenmixer entwickelt. Diese Geräte können zwischen den Öffnungen des Spaltbodens hindurch geführt werden, ohne dass dazu die Deckplatten entfernt werden müssen. Das Hackwerk ist faltbar und entfaltet sich automatisch durch die Fliehkraft während der Rotation. Das macht die Spaltbodenmixer zu äußerst praktischen Werkzeugen in der Schweinezucht.
Die besonderen Herausforderungen beim Bau vom Güllemixer
Angesichts des einfachen Aufbaus von einem Güllemixer liegt die Versuchung nahe, diesen Geräten einen niedrigen Wert zu unterstellen. Tatsächlich handelt es sich bei einem Güllemixer hauptsächlich um einen einfachen Hack-Propeller und seinem Antrieb. Dennoch ist die Entwicklung und Herstellung von einem hochwertigen Güllemixer eine ganz besondere Herausforderung: Um das aggressive Medium, um das es sich bei Gülle nun einmal handelt, wirklich nachhaltig durchrühren zu können, sind technisch große Schwierigkeiten zu meistern. Das betrifft vor allem die eingesetzten Werkstoffe. Diese müssen mit dem stark säurehaltigen Umgebungen zurecht kommen, ohne zu versagen oder zu verrosten. Mag das bei den einfachen Elektromixern oder Zapfwellenmixern durch den ordentlichen Einsatz von Chromstahl und Zinkblech noch zu erreichen sein, sieht das bei dem Tauchrotormixer schon ganz anders aus: Immerhin muss bei diesen Geräten der komplette Elektromotor dauerhaft tief im Güllebecken seine Arbeit zuverlässig verrichten. Was hier an Abdichtungen für die Wicklungen, Wellen und Spulen notwendig ist, kann man als Laie kaum abschätzen. Auch die Spaltbodenmixer sind technisch alles andere als einfach: Das komplexe Fliehkraft-Faltrad muss zwar gut zwischen den Öffnungen des Spaltbodens einführbar sein. Jedoch muss auch das Faltrad ebenso zuverlässig verbackene Güllekrusten aufbrechen können, wie es ein starres Hackrad vermag. Auch dies ist eine besondere technologische Herausforderung, der sich nur wenige Anbieter stellen möchten.
Hersteller vom Güllemixer
Güllemixer sind zwar technisch einfache Geräte. Aufgrund der benannten Herausforderungen ist die Anzahl an Herstellern dieser Maschinen dennoch relativ gering. Die bekanntesten Anbieter sind:
- KIRCHNER
- VAKUTEC
- BINDERBERGER
- KOJA
- RECK
- WEISHÄUPTL
Güllemixer gebraucht kaufen
Beim Kauf von einem gebrauchten Güllemixer kommt es stark auf den angedachten Typ an. Der Unterschied der Preise zwischen den einzelnen Bauarten ist ganz erheblich. Die mit Abstand teuersten gebrauchten Güllemixer sind die Tauchmotormixer. Dies ist angesichts der großen Herausforderungen, die zur Herstellung dieser Geräte notwendig sind, auch verständlich. Für einen gebrauchten Güllemixer mit Tauchmotor-Technik können leicht fünftausend Euro und mehr veranschlagt werden. Die Zapfwellen-Mixer kosten hingegen durchschnittlich nur ein Zehntel dieses Preises. Diese Geräte werden nur vorübergehend eingesetzt, haben keinen eigenen Antrieb und sind leicht zu reinigen.
Ein gemeinsames Merkmal gebrauchter Güllemixer ist, dass sie sehr leicht instand zu halten sind. Sie bestehen nur aus wenigen Bauteilen, von denen viele explizit als Verschleißteile ausgelegt sind. Der Propeller, die Lager und die Fernwelle ist in der Regel mit wenigen Handgriffen auszutauschen. Für die Reparatur von einem gebrauchten Güllemixer ist in der Regel keine Fachwerkstatt erforderlich. Das hat der Landwirt noch selbst im Griff.
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