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Bodenbearbeitungsgerät
Die Landwirtschaft und der Gartenbau setzen viele Geräte zur Gestaltung und Aufbereitung des Erdbodens ein. Diese mechanisch wirkenden Geräte dienen dazu, den Boden für die Aussaat vorzubereiten. Die Samen, Keimlinge und Wurzeln der diversen Feldfrüchte brauchen spezifische Bedingungen, mit denen ihr Wachstum optimal gefördert wird. Besonders wichtig ist dabei das Verhältnis zwischen Luft und Wasser: Je offenporiger ein Feldboden ist, desto mehr Wasser kann er aufnehmen.
Neben der Schaffung der optimalen Wachstumsbedingungen dienen die Bodenbearbeitungsgeräte auch der weiterführenden Gestaltung des Bodens. Mit ihn wird die Befahrbarkeit verbessert, Verunreinigungen ausgesiebt, Kanälen gezogen oder Dämme aufgeschüttet. Die Bodenbearbeitung dient darüber hinaus wesentlich zur Bekämpfung von unerwünschten Tieren oder Pflanzen. Mit einer geschickten Bearbeitung des Bodens lässt sich die Notwendigkeit von Bewässerungen, Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln oder Dünger reduzieren. Auch kann durch die Verwendung der passenden Geräte verhindert werden, dass der Boden auswäscht und Erosion eintritt.
Man unterscheidet zwischen primären und sekundären Verfahren zur Bodenbearbeitung. In der Primärbodenbearbeitung wird der Boden tief umgepflügt und dadurch aufgelockert. Auch werden organische Restbestände oder unerwünschter Bewuchs so untergepflügt und für die Rückgewinnung von Nährstoffen verwendet. Die sekundäre Bodenbearbeitung arbeitet hingegen nur bis in eine Tiefe von etwa zehn Zentimeter. Sie lockert den Boden so weit auf, dass er für die Aufnahme der Aussaat aufbereitet wird. Daneben dient die sekundäre Bodenbearbeitung zum Planieren und Einebnen des Bodens, ohne ihn dabei zu verdichten.
Primäre Bodenbearbeitung
Die primäre Bodenbearbeitung geht in die Tiefe. Sie gräbt den Ackerboden bis zu einer Tiefe von 35 Zentimetern um und kehrt dabei die gesamte Oberschicht des Bodens um 180°. Sie erfordert kräftige Zugmaschinen. Erst wenn die primäre Bodenbearbeitung korrekt abgeschlossen ist, kann im zweiten Durchgang der Boden für die Aussaat vorbereitet werden. Die moderne Landtechnik bieten jedoch heute schon Anbaugeräte an, welche primäre und sekundäre Bodenbearbeitung in einem einzigen Durchgang vollziehen können. Dazu sind besonders schwere und leistungsstarke Zugmaschinen notwendig. Das übliche, traditionelle Bodenbearbeitungsgerät ist:
- Spatenmaschine
- Grubber und Schwergrubber
- Pflug
- Fräse
Konventionelle Bodenbearbeitung
Der Pflug ist nach wie vor das standardmäßige Bodenbearbeitungsgerät, mit dem ein Boden initiativ für den Ackerbau vorbereitet wird. Der Pflug ist nach Faustkeil und den Jagdwerkzeugen wie Schleuder, Speer, Pfeil und Bogen, das älteste Werkzeug der Menschheit. Aus dem ehemals aus Knochen und Holz gefertigtem handgezogenene Bodenbearbeitungsgerät ist im Laufe der Jahrtausende ein hocheffizientes Arbeitsgerät für die Bearbeitung hunderter Hektar am Tag geworden.
Pfluglose Bodenbearbeitung
Dem Jahrtausende langen Einsatz der Pflüge wird allmählich jedoch zunehmend Kritik entgegen gebracht. Die massive Durchwühlung des Bodens hat auch schädliche Folgen, vor allem was die Auswaschung des Untergrunds angeht. Wo es möglich ist, wird daher zunehmend auf den Einsatz von Pflügen verzichtet und direkt mit der Auflockerung des Oberbodens begonnen. Dies erfordert jedoch eine wesentlich intensivere Bekämpfung von Schädlingen aller Art. Durch das Fehlen des massiven Eingriffs haben unerwünschte Feldbegleiter mehr Gelegenheit, sich auf dem Acker fest zu setzen. Die Schädlingsbekämpfung muss dabei nicht unbedingt mit Chemikalien stattfinden. Dennoch ist dies ein Aspekt, der bei der pfluglosen Bearbeitung des Bodens nicht unterschätzt werden darf. Das übliche Werkzeug das bei der pfluglosen Bearbeitung des Bodens eingesetzt wird, ist der Grubber bzw. der Schwergrubber. Dieses Gerät wird auch gelegentlich ""Meißelgrubber"" oder ""Meißelpflug"" genannt. Richtig angewandt, kann durch die pfluglose Bearbeitung die Fruchtbarkeit des Bodens sogar erhöht werden.
Sekundäre Bodenbearbeitung
Bei der sekundären Bodenbearbeitung wird der Untergrund bis maximal in einer Tiefe von zehn Zentimetern bearbeitet. Es wird kurz vor der Aussaat durchgeführt, damit die eingestreuten Samen und Keimlinge optimale Bedingungen für das Wachstum der Wurzeln vorfinden. Ziel der sekundären Bearbeitung ist eine möglichst lockere Aufkrümelung des Bodens. Der Trick bei der sekundären Bodenbearbeitung besteht darin, den Oberboden zwar locker, die Schicht darunter aber fester zu gestalten. Damit wird ein Versickern von Wasser verhindert. Die Unterbodenschicht muss aber immer noch so locker sein, dass die Keimlinge mit ihren Wurzeln eindringen können. Das gibt ihnen dann den notwendigen Halt, um bis zur Ernte nicht vom Winddruck oder Wasserschlag heraus gespült zu werden. Das übliche Werkzeug für die sekundäre Bodenbearbeitung ist die Egge. Nach der sekundären Bodenbearbeitung folgt die Aussaat. Hierfür stehen wiederum zahlreiche Geräte bereit, welche diesen Arbeit mit einer maximalen Effizienz ausführen können.
Hersteller von Bodenbearbeitungsgerät
Sowohl national wie international sind sehr viele Anbieter in der Herstellung von Bodenbearbeitungsgerät tätig. Viele bieten das ganze Produktprogramm an, manche haben sich auf eine bestimmtes Gerät spezialisiert. Auch haben viele Traktorhersteller eine eigene Produktlinie, die sich nur mit den Anbaugeräten beschäftigt. Der Vorteil an den meisten Bauformen vom Bodenbearbeitungsgerät ist, dass sie technisch zumeist recht einfach sind. Es handelt sich im Wesentlichen um Schweißkonstruktionen mit nur wenigen beweglichen Teilen. Die Qualität vom Bodenbearbeitungsgerät zeigt sich in der Materialauswahl, dem Engineering und der Herstellungsgüte. Die heute noch am Markt befindlichen Anbieter beherrschen diese Kompetenzen in Perfektion. Zu den bekannteren Anbietern von Bodenbearbeitungsgerät gehören:
- AMAZONE: Komplexe Tieflockerer, Pflüge
- RABE: Pflüge und Eggen
- AKPIL: Preiswerter Anbieter konventioneller Pflüge aus Polen
- HORSCH: Eggen und Grubber
- EUM-TEC: Nachläufer für Grubber, Grubber
- LEMKEN: Pflüge, Eggen, Grubber
- KVERNELAND: Schwedischer Marktführer in Bodenbearbeitungstechnik
- NIEMEYER: Konventionelle Pflüge und Eggen
Bodenbearbeitungsgerät gebraucht kaufen
Der Gebrauchtmarkt bietet Bodenbearbeitungsgerät in allen Preisklassen an. Ein gebrauchter Pflug ist schon für wenige hundert Euro verfügbar, ebenso Eggen oder Grubber. Das macht vielen Hobbybauern, Start-Ups oder Kleinbetrieben den Einstieg in die professionelle Landwirtschaft einfach. Sobald aber eine höhere Leistung erforderlich ist, steigen die Preise auch für scheinbar einfach konstruierte Pflüge oder Eggen stark an. Man kann für einen modernen Hochleistungs-Pflug heute ohne weiteres über 20.000 Euro ausgeben. Dann hat man jedoch ein Gerät, welches in der intensiven Landwirtschaft für höchste Erträge sorgen kann.
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