Unerlässlich für die schnelle, gleichmäßige Aussaat: professionelle Sämaschinen
Für nahezu alle Kulturen, die mithilfe von Samen ausgebracht werden, kommt in unseren Kulturkreisen heute eine Sämaschine zum Einsatz. Nur durch dieses fortschrittliche landwirtschaftliche Gerät lässt sich eine gleichmäßige und zugleich effiziente Ausbringung des Saatguts gewährleisten. Sämaschinen können den Bedürfnissen des Anwenders angepasst werden. Sie lassen sich darüber hinaus zur weiteren Steigerung der Effizienz mit weiteren Geräten am Schlepper oder Traktor kombinieren. Dadurch ist es möglich, mehrere Arbeitsschritte direkt hintereinander auszuführen.
Heute werden vorwiegend zwei Arten von Sämaschinen eingesetzt. Vorwiegend verwenden Landwirte auch jetzt noch die sogenannte Drillsaat-Maschine. Darüber hinaus entdecken immer mehr Anwender die Vorteile der Direktsaat für sich, sodass Direktsämaschinen immer weitere Verbreitung finden. Welche Art der Sämaschine eingesetzt wird, hängt sowohl von der auszubringenden Kultur als auch von der Bodenbeschaffenheit auf der zu bewirtschaftenden Fläche ab. Bei der Technikbörse finden Sie für jeden Anspruch die geeignete Sämaschine in gutem gebrauchtem Zustand zum attraktiven Preis.
Die Geschichte der Sämaschine
Archäologischen Funden und schriftlichen Überlieferungen zufolge erkannte die Menschheit schon recht früh, dass sie sich die Aussaat durch die Verwendung eigens dafür erbauter Maschinen deutlich erleichtern konnte. In der Antike wurde zumeist Getreide auf großen Flächen kultiviert. Dessen Aussaat erfolgt in Form der Breitsaat zunächst von Hand. Mit steigenden Bevölkerungszahlen wurde es jedoch zunehmend schwieriger, die benötigten Flächen auf diese Weise zu bewirtschaften. Findige Köpfe bauten daher die ersten, zugegebenermaßen noch recht primitiven Sämaschinen.
Funden zufolge waren es die Sumerer, die zum ersten Mal eine Sämaschine für kultiviertes Getreide einsetzten. Sie lebten im 3. Jahrtausend vor Christus, sodass die moderne Sämaschine quasi auf eine Geschichte von rund 5.000 Jahren zurückblicken kann. In China wurden Sämaschinen etwa im 2. Jahrhundert vor Christus erfunden. Hierbei handelte es sich um eine Sämaschine, die mit den heutigen Geräten schon einige Ähnlichkeit hatte. Sie verfügte über mehrere Saatgutleitungen und funktionierte somit ganz ähnlich wie eine moderne Drillsaat-Maschine. Schriftlichen Überlieferungen zufolge konnte mit dieser Maschine bereits eine Fläche von rund 7 Hektar pro Tag bestellt werden. Dies stellte einen deutlichen Fortschritt zur Aussaat per Hand dar.
In Europa wurden die ersten Sämaschinen etwa im 16. Jahrhundert erfunden. Hierbei handelte es sich bereits um einfache Drillmaschinen. Bevor diese jedoch ihren "Durchbruch" feierten und gleichermaßen robust und leistungsstark waren, dauerte es noch eine ganze Weile. Erst im 19. Jahrhundert wurde eine Sämaschine mit hoher Leistungsfähigkeit vom böhmischen Agronomen Franz Horsky entwickelt. Diese wurde von Pferden gezogen und hatte 3 Mann Besatzung, mit der eine Tagesleistung von 7 bis 12 Hektar ermöglicht wurden. Auch bei dieser Sämaschine handelte es sich um eine Drillmaschine.
Verschiedene, heute gängige Arten der Sämaschine
Je nach Beschaffenheit des Boden und abhängig vom auszubringenden Saatgut verwenden Landwirte Sämaschinen mit unterschiedlicher Technik. Diese sind von unterschiedlichen Herstellern bei der Technikbörse erhältlich. Vorwiegend werden heute folgende Sämaschinen verwendet:
- die Drillsaat-Sämaschine
- die Einzelkorn-Sämaschine und
- die Bandsaat-Sämaschine
Die Funktionsweise dieser landwirtschaftlichen Maschinen wird im Folgenden jeweils kurz näher erläutert.
Funktionsweise und Eigenschaften der Drillsaat-Sämaschine
Die Sämaschine für Drillsaaten, oft auch einfach als Drillmaschine bezeichnet, ist die Sämaschine, die heute am häufigsten eingesetzt wird. Sie ist mit kleinen Säscharen ausgestattet. Diese ziehen Rinnen in das Saatbett, die mehrere Zentimeter tief sind. Die Saattiefe kann hierbei individuell an das verwendete Saatgut angepasst werden. Eine Nockenwelle drillt die aus dem Säkasten zugeführten Samenkörner in diese Rinnen. Von Vorteil ist bei dieser Methode vor allem die gleichmäßige Tiefenablage des Saatguts. Diese hat einen gleichmäßigeren Feldaufgang der Kultur zur Folge und reduziert zudem den Vogelfraß. Das wiederum erlaubt es, die Menge des Saatguts gegenüber der veralteten Breitsaat um mehr als 30 Prozent zu senken. Die Drillsaat-Sämaschine wird oft in Form einer Saatbettkombination mit weiteren landwirtschaftlichen Geräten eingesetzt, um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Sie kommt zum Beispiel in Kombination mit Packern und Walzen zum Einsatz, welche den Boden direkt nach der Saat wieder verdichten.
Funktionsweise und Eigenschaften der Einzelkorn-Sämaschine
Die Einzelkorn-Sämaschine kommt überall dort zum Einsatz, wo für eine reiche Ernte bestimmte Abstände der Einzelpflanzen zueinander unbedingt eingehalten werden müssen. Dies ist zum Beispiel bei Zuckerrüben und Mais der Fall. Pneumatisch oder mechanisch gesteuert werden die Samenkörner nicht nur in gleichmäßigen Reihenabständen und in gleicher Tiefe abgelegt. Zudem erfolgt eine zentimetergenaue Ablage der einzelnen Samenkörner zueinander in der Reihe selbst. Dadurch finden die Pflanzen optimale Bedingungen für Keimung und Wachstum vor und entwickeln sich deutlich besser als zum Beispiel unter Verwendung der Drillsaat.
Funktionsweise und Eigenschaften der Bandsaat-Sämaschine
Die Bandsaat verliert gegenüber der Drillsaat und der Einzelkornsaat zwar immer mehr an Bedeutung, wird aber dennoch für einige Kulturen weiterhin praktiziert. Die Bandsaat-Sämaschine kommt unter anderem noch im Gemüsebau sowie in der Grünlanderneuerung zum Einsatz. Sie ist der Breitsaat recht ähnlich, benötigt jedoch weniger Saatgut. Je nach Anforderung lässt sich die Bandbreite verändern. Innerhalb dieser legt die Bandsaat-Sämaschine die Samen zwar in gleichmäßigen Reihen ab, jedoch mit unregelmäßigen Abständen zwischen den einzelnen Körnern.
Sonderform Direktsaat-Sämaschine
Die Drillsaat und die Einzelkornsaat werden heute häufig in Form der Direktsaat praktiziert. Durch den Einsatz einer speziell aufgebauten Sämaschine erfolgt bei dieser Form der Aussaat eine deutlich weniger aufwendige Art der Bodenbearbeitung. Auf das Pflügen wird verzichtet, wodurch Bodenflora- und Fauna (etwa Regenwürmer) deutlich weniger belastet werden. Die Verwendung einer Direktsaat-Sämaschine ist daher schonender als herkömmliche Methoden und unter anderem für die ökologische Landwirtschaft sehr gut geeignet.
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